Rezensionen, atmosphärische Collagen, Buchtipps. Instagram @suki.liest, Goodreads @Suna Ozankan.
seltsame Sally Diamond
lange nicht mehr war ich so gefesselt von einem buch, auch wenn ich mich beim lesen immer wieder wirklich voyeuristisch gefühlt habe, mich teils gefragt habe, warum ich soetwas lese, war ich auf perfide weise wirklich gut unterhalten.
Intermezzo
ch glaube, wenn dieses Buch nicht für den Buchclub gewählt worden wäre, hätte ich es vermutlich nicht gelesen, da ich nie ein großer Sally Rooney Fan war. So aber habe ich mich drauf eingelassen und "Intermezzo" als Hörbuch gehört, was mir gut gefallen hat. Ich fand es eine nette Unterhaltung, mir hat die Tiefe der Charaktere gefallen, ich fand sie sehr menschlich und echt beschrieben und auch wenn das vermutlich kein Buch ist, das mir ewig in Erinnerung bleiben wird, fand ich es für Zwischendurch wirklich schön.
Schwindel
eider war das gar nicht meins, die erste Hälfte des Buches hat mich völlig irritiert, ich bin nicht mit dem Sprachstil und den Dialogen klargekommen, die mir überzeichnet und teils plump vorkamen, ich fand die sprachlichen Experimente nicht sonderlich originell und obwohl mich die zweite Hälfte des Romans deutlich mehr in den Bann gezogen hat, war ich leider enttäuscht.
Verdunstung in der Randzone
Das war großartig. Ilija Matusko schreibt mit einer Sprache, die bewegt, die genau da trifft, wo sie ansetzt, mit Witz und ich habe es geliebt. Was für ein ehrliches Buch über Klassen, Arbeit und Entfremdung, so persönlich und gleichzeitig so allgemein gültig.
Das Schreiben als Befreiungsakt, aber wovon eigentlich?
und alle so still
"Die Wut, die bleibt" habe ich vor längerer Zeit gelesen und sehr gemocht, daher war ich sehr gespannt auf Fallwickls neuen Roman. Die Szenerie und die Anfangskapitel haben mir sehr gut gefallen, ich mochte den Ansatz, nicht nur kritisch über das Patriarchat zu schreiben, sondern ein wirkliches Szenario des Umsturzes zu erzählen, sehr.
Träume von Räumen
Perecs Schreibstil empfand ich als erfrischend humorvoll, seine Schreib-Praktiken als inspirierend, wie er die Stadt wahrnimmt und auf welche Weise er sich dieser nähert, hat mich bereits zu eigenen Experimenten ermutigt. Ein tolles, kurzweiliges Buch, ich werde definitiv mehr von ihm lesen.
Babel
Normalerweise null mein Genre aber das hat mir sehr gut gefallen. Ich war eingesogen von dem Setting, ich konnte Dinge auf eine sehr angenehme Art und Weise lernen, sprachlich war es nicht Hundertpro meins und die Fußnoten hätten meiner Meinung nach komplett weggelassen und in Nebensätzen eingebaut werden können, aber all in all war ich sehr im Sog und es war eine super Urlaubslektüre.
woman, eating.
die Idee und das Setting fand ich spannend, ich habe mich gefreut auf weird fiction, auf einen messey Charakter, auf Skurrilitäten, auf Innovation aber die Umsetzung hat mir überhaupt nicht zugesagt.
die schönste Version
Ruth-Maria Thomas’ Debutroman „die schönste Version“, die ich als von Lili Zahavi großartig eingelesenes Hörbuch gehört habe, hat mich sehr an die Bücher erinnert, die ich letztes Jahr viel gelesen habe. Wer Fan von „Die Wut, die bleibt“ oder „Liebewesen“ ist, dem könnte dieses Buch sicherlich auch gefallen.
Stella Maris
„Stella Maris“, geschrieben von Cormac McCarthy ist die Fortsetzung des Buches „the passenger“ und behandelt in Dialogen zwischen der Protagonistin Alice und ihrem Psychiater Themen wie Mathematik, Musik und Philosophie, umschreibt die Grenzen menschlicher Existenz und gewährt kleine Einblicke in das Leben der jungen Mathematikerin.
in deinem rechten Auge wohnt der Teufel
der Stil von „in deinem rechten Auge wohnt der Teufel“ ist genau das, was ich momentan wirklich gerne lese. Ein assoziativer Stream of Consciousness, experimentell in Sprache und Form, weird und fetzenhaft.
Ich musste tatsächlich mehrfach von vorne beginnen, da ich das Gefühl hatte, nicht ganz einsteigen zu können aber dieses Gefühl blieb dann irgendwie auch bis zum Ende, egal wie oft ich manche Abschnitte mehrfach gelesen habe.
Foster
Die Kurzgeschichte „Foster“ gibt einen Einblick in einen Ausschnitt einer Familiengeschichte im ländlichen Irland und schafft es auf ihren ca. 80 Seiten mit leiser und präziser Erzählstimme ganz viel Mitgefühl und Nähe zu der Geschichte aufkommen zu lassen.
an alle orte, die hinter uns liegen
Ausgehend von einem Foto, das ihre*seine Mutter im Elefantenzoo zeigt, beschreibt Sinthujan Varatharajah koloniale Zusammenhänge, die die Welt seit Jahrhunderten und bis heute durchziehen. Varatharajah begibt sich auf eine sprachliche Reise durch durch Landschaften und den Himmel, erzählt über ihre*seine Familie und Geschichten ganzer Völker, Landschaften, Pflanzen und Tiere.
Marlow im Sand
in „marlow im sand“, geschrieben von charlotte krafft, von der ich neulich auch den kurzgeschichtenband „die palmen am strand von acapulcur, sie nicken“ gelesen und sehr gemocht habe, erzählt die autorin über eine agentin, eine wüsteninsel, übers erben und vererben. der roman ist eine mischung aus kriminalgeschichte und surrealer atmosphärenbeschreibung und die autorin kreiert eine traumartige welt, die mich sehr in ihren bann gezogen hat.
der Fluch des Hasen
die parabelartigen geschichten in bora chungs „fluch des hasen“ (engl. cursed bunny, übersetzt von Ki-Hyang Lee) bewegen sich zwischen horror, sci fi, fantasy und nach der ersten kurzgeschichte war ich zugegebenermaßen kurz davor abzubrechen, weil ich sie so eklig fand.
Prima Facie
„prima facie“, geschrieben von suzie miller und als hörbuch eingesprochen von pegah ferydoni erzählt über den aufstieg einer jungen frau, die aus einfachen verhältnissen kommt, in cambridge studiert und anschließend zu einer erfolgreichen juristin wird.
die Palmen am Strand von Acapulco, sie nicken
was für ein genialer kurzgeschichtenband– „die palmen am strand von acapulco, sie nicken“ war direkt zu anfang des jahres schon ein jahreshighlight, das ich mit sicherheit noch häufig aufschlagen werde.
Hässlichkeit
wenn ich euch ein buch empfehlen darf, dann dieses hier.
dieser multimediale text ist eine hochpolitische collage aus essays, lyrik, kunst, intimen erinnerungen und anekdoten.
der roman schlüsselt auf verschiedenen ebenen den begriff „hässlichkeit“ auf– mit blick auf die evolutionstheorie, plastische chirurgie, eugenik und rassismus, hin zu poopkulturellen schönheitsidealen.
das rote Buch der Abschiede
„das rote buch der abschiede“ ist der dritte teil der autofiktionalen trilogie von pirkko saisio, der 1998 erschienen ist und nun auch ins deutsche übersetzt wurde.
der roman erzählt in fragmentarischen abschnitten über queere liebe im untergrund helsinkis, über den kommunismus und das theater, über mentale gesundheit und selbstbestimmung.
die Vegetarierin
han kangs roman „die vegetarierin“ erzählt von von macht, obszession, und dem unverstanden sein und verwebt im laufe der geschichte lust, kunst und mentale gesundheit miteinander.
es fällt mir wahnsinnig schwer, eine meinung zu formulieren, weil ich so unsicher bin, wie ich das buch auffassen soll.