Rezensionen, atmosphärische Collagen, Buchtipps. Instagram @suki.liest, Goodreads @Suna Ozankan.
Nightbitch
ahhh ich habe soo viele gedanken zu „nightbitch“ von rachel yoder!
der roman, der sich auf surreale weise mit dem thema mutterschaft, kunst und carearbeit beschäftigt, hat mich beim lesen gefesselt und mir großen spaß bereitet!
aber je länger ich im nachhinein über die einzelnen aspekte des buches nachgedacht habe, desto mehr kritikpunkte haben sich entwickelt.
Gewässer im Ziplock
nach der lesung vor einigen wochen gelesen, im buchclub besprochen und jetzt endlich auch hier vorgestellt- „gewässer im ziplock“ von dana vowinckel. der roman begleitet eine familie, die über berlin, jerusalem und chicago verstreut ist, lässt die leser:innen teilhaben an den jüdischen traditionen der familie, bewegt sich zwischen identitätsfindung, verantwortung und erwartungen und erzählt währenddessen über den holocaust und den nahost-konflikt.
her body and other parties
„her body and other parties“ ist eine kurzgeschichtensammlung von carmen maria machado, die sich um weiblichkeit und erwartungen an diese, besitzansprüche, essstörungen und sexualität dreht, auf eine sehr fantasievolle und intensive art.
Echtzeitalter
ahhh, das war irgendwie nicht meins– leider konnte mich der diesjährige Buchpreis-Gewinner Tonio Schachinger mit seinem Roman „Echtzeitalter“ nicht abholen. Die Diskussion um den Roman beim Buchclub war dafür umso spannender :)
Die coming-of-age-Geschichte spielt in einer Wiener Eliteschule, ist gespickt mit einer Menge Literatur- und Popkulturreferenzen und der Klappentext wirkt wahnsinnig atmosphärisch, daher hatte ich erwartet, dass dieser Roman mir sehr gut gefallen würde.
Die Einladung
Emma Clines neuer Roman "Die Einladung", übersetzt aus dem Englischen („The Guest“) von Monika Baark hat mich so gefesselt, dass ich ihn an einem Tag durchgelesen habe. Die Protagonistin nimmt uns mit in die Blase der Reichen und Schönen in den Hamptons und erzählt über Sehnsüchte, Reichtum und Machtgefälle, Drogenmissbrauch und ein klein wenig über sie selbst.
Der Kaninchenstall
„Der Kaninchenstall“, geschrieben von Tess Gunty und ins Deutsche übersetzt von Sophie Zeitz ist ein Gesellschaftsporträt über die Bewohner:innen eines Apartmentkomplexes, das in der aussterbenden Stadt Vacca Vale im amerikanischen Rust Belt liegt. Das Debut handelt von Einsamkeit und Sehnsucht, Verletzlichkeit und Hoffnungslosigkeit. Und gleichzeitig ist Guntys Sprache oft so witzig und auf den Punkt, dass ich den Roman nicht als hoffnungslos wahrgenommen habe, sondern wirklich sehr gerne gelesen hab’.
Yellowface
“Yellowface”, geschrieben von Rebecca F. Kuang, erzählt uns die Geschichte einer jungen Autorin, die durch ein geklautes Manuskript zu Berühmheit gelangt. Doch es geht in diesem Roman noch um viel mehr als das Plagiieren, es geht um Einsamkeit und Druck in der Literaturbranche, um den Umgang mit Berühmtheit, um Rassismus, kulturelle Aneignung und wer eigentlich welche Geschichten erzählen darf.
Eva
“Eva”, geschrieben von Verena Keßler und in diesem Frühjahr erschienen, erzählt in vier Abschnitten das Leben verschiedener Frauen, die auf unterschiedliche Weise miteinander verwoben sind.
Sie alle beschäftigen sich auf die ein oder andere Art mit Mutterschaft, Kinderwunsch, Überforderung und Wut. Immer wieder stellt sich die Frage, ob es in Zeiten des Klimawandels noch vertretbar ist, weitere Menschen auf diesen Planeten zu setzen und die Art, wie diese Frage beleuchtet wird, ohne den Lesenden eine Meinung aufzudrücken, hat mich sehr begeistert. Dieser Roman regt definitv zum Nachdenken an.
Liebes Arschloch
“Liebes Arschloch”, geschrieben von Virginie Despentes ist dieses Jahr auch auf Deutsch erschienen und nimmt sich den Themen unserer Zeit an. Der e-mail Roman zwischen einem Schriftsteller, einer Schauspielerin und einer Feministin, welche den Protagonisten des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, behandelt neben der MeToo-Debatte Thematiken wie Drogen und Drogenentzug, Machtmissbrauch, Altersdiskriminierung und die Coronapandemie.
Convenience Store Woman
„Convenience Store Woman“ beschreibt die Geschichte einer mitte dreißig jährigen Mitarbeiterin eines Gemischtwarenladens in Japan zeigt uns den Blick, den die Gesellschaft auf Frauen ihren Alters und ihrer Klasse hat. Es geht um Misogynie, Konventionen, Klassismus und Ableismus und darum, seinen eigenen Weg im Leben zu finden.
I who have never known men
„I who have never known men“, geschrieben von Jacqueline Harpman war ein so unerwartet großartiges Buch! Der schmale Roman erzählt von einer postapokalyptischen Welt, in der 40 Frauen ohne genannten Grund in einem Bunker zusammengepfercht leben. Das Setting ist dystopisch, die behandelten Themen reichen von Einsamkeit und Liebe über Zeit, den Tod und das Frausein.
Wir wissen, wir könnten und fallen synchron
„Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“ stand schon seit der Veröffentlichung auf meiner Leseliste und jetzt konnte ich es endlich lesen! Und wow, was war das für ein experimentelles und merkwürdiges Debüt, welches sich da auf so ungewöhnliche Weise mit Themen wie Migration, Erwachsenwerden und Essstörungen beschäftigt.
Baby Jane
„Baby Jane“ von Sofi Oksanen erschien erstmals im Jahr 2005 in Finnland und wurde nun auch auf Deutsch übersetzt. Der Roman erzählt von einer lesbischen Beziehung, deren Beziehungspartnerinnen mit ihrer mentalen Gesundheit kämpfen. Er zeigt auf, wie sie dadurch im Alltag und der Beziehung beeinträchtigt werden und beleuchtet vor allem die toxischen Seiten dieser.
Freizeit
Der Roman „Freizeit“ von Carla Kaspari ist ein Spiegel unserer Zeit und beschreibt einen Ausschnitt des Lebens der Mitte/Ende zwanzig jährigen Franziska und begleitet ihren Alltag, ihre Freundschaften und Beziehungen. Was vielen gefallen mag, ist wohl, dass der Roman eine Art Millieustudie der Millenials abbildet– einen Selbstfindungsweg, den ich in dieser Form bloß schon häufig gelesen habe
Drei Kameradinnen
„Drei Kameradinnen“ von Shida Bazyar ist ein Porträt drei junger Frauen und eine Geschichte über Freundschaft, Rassismus und rechten Terror.
Dieser Roman ist eine an die Lesenden adressierte Wutschrift, in der die Protagonistin einen immer wieder direkt auf die eigenen Vorurteile aufmerksam macht, sich selber in ihrem Schreiben reflektiert aber auch immer unzuverlässiger erzählt.
Young Mungo
„Young Mungo“, geschrieben von Douglas Stuart erzählt die Geschichte von Mungo, einem Teenager aus Glasgow, seiner Familie, seinem Leben und der Welt in der er lebt. Die Geschichte ist durchzogen von viel Gewalt, Homophobie und Alkoholismus aber auch von Zärtlichkeit, Liebe und Aufbruchsstimmung.
Was der Tag bringt
Der Roman erzählt von Felix, der für acht Tage im Monat seine Wohnung untervermietet, um in postpandemischen Zeiten finanziell über die Runden zu kommen. Die Lesenden begleiten ihn durch diese Tage der Obdachlosigkeit, durch seine Gefühlswelt und Identitätskrisen und sehen ihn im Laufe des Romans immer mehr entgleisen.
tomorrow & tomorrow & tomorrow
„tomorrow and tomorrow and tomorrow“, geschrieben von Gabrielle Zevin war eine große Überraschung für mich. Zuvor habe ich mich nie sonderlich mit Gaming auseinandergesetzt
Der Morgen
Von Marc Raabes Thrillern habe ich vor einigen Jahren bereits einige gelesen und nun hat mich seine Neuerscheinung „Der Morgen“ als Hörbuch durch die letzten Tage begleitet.
Zur See
“Zur See” von Dörte Hansen war genau das, was ich gerade gebraucht habe nach der Lektüre der letzten Wochen.
Wir begleiten die Bewohnenden einer Nordseeinsel durch ihr Jahr, bekommen ihre Eigenarten und Ängste, ihre Traditionen und Familienstrukturen mit.