Rezensionen, atmosphärische Collagen, Buchtipps. Instagram @suki.liest, Goodreads @Suna Ozankan.
Liebes Arschloch
“Liebes Arschloch”, geschrieben von Virginie Despentes ist dieses Jahr auch auf Deutsch erschienen und nimmt sich den Themen unserer Zeit an. Der e-mail Roman zwischen einem Schriftsteller, einer Schauspielerin und einer Feministin, welche den Protagonisten des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, behandelt neben der MeToo-Debatte Thematiken wie Drogen und Drogenentzug, Machtmissbrauch, Altersdiskriminierung und die Coronapandemie.
Convenience Store Woman
„Convenience Store Woman“ beschreibt die Geschichte einer mitte dreißig jährigen Mitarbeiterin eines Gemischtwarenladens in Japan zeigt uns den Blick, den die Gesellschaft auf Frauen ihren Alters und ihrer Klasse hat. Es geht um Misogynie, Konventionen, Klassismus und Ableismus und darum, seinen eigenen Weg im Leben zu finden.
I who have never known men
„I who have never known men“, geschrieben von Jacqueline Harpman war ein so unerwartet großartiges Buch! Der schmale Roman erzählt von einer postapokalyptischen Welt, in der 40 Frauen ohne genannten Grund in einem Bunker zusammengepfercht leben. Das Setting ist dystopisch, die behandelten Themen reichen von Einsamkeit und Liebe über Zeit, den Tod und das Frausein.
Wir wissen, wir könnten und fallen synchron
„Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“ stand schon seit der Veröffentlichung auf meiner Leseliste und jetzt konnte ich es endlich lesen! Und wow, was war das für ein experimentelles und merkwürdiges Debüt, welches sich da auf so ungewöhnliche Weise mit Themen wie Migration, Erwachsenwerden und Essstörungen beschäftigt.
Baby Jane
„Baby Jane“ von Sofi Oksanen erschien erstmals im Jahr 2005 in Finnland und wurde nun auch auf Deutsch übersetzt. Der Roman erzählt von einer lesbischen Beziehung, deren Beziehungspartnerinnen mit ihrer mentalen Gesundheit kämpfen. Er zeigt auf, wie sie dadurch im Alltag und der Beziehung beeinträchtigt werden und beleuchtet vor allem die toxischen Seiten dieser.
Freizeit
Der Roman „Freizeit“ von Carla Kaspari ist ein Spiegel unserer Zeit und beschreibt einen Ausschnitt des Lebens der Mitte/Ende zwanzig jährigen Franziska und begleitet ihren Alltag, ihre Freundschaften und Beziehungen. Was vielen gefallen mag, ist wohl, dass der Roman eine Art Millieustudie der Millenials abbildet– einen Selbstfindungsweg, den ich in dieser Form bloß schon häufig gelesen habe
Drei Kameradinnen
„Drei Kameradinnen“ von Shida Bazyar ist ein Porträt drei junger Frauen und eine Geschichte über Freundschaft, Rassismus und rechten Terror.
Dieser Roman ist eine an die Lesenden adressierte Wutschrift, in der die Protagonistin einen immer wieder direkt auf die eigenen Vorurteile aufmerksam macht, sich selber in ihrem Schreiben reflektiert aber auch immer unzuverlässiger erzählt.
Young Mungo
„Young Mungo“, geschrieben von Douglas Stuart erzählt die Geschichte von Mungo, einem Teenager aus Glasgow, seiner Familie, seinem Leben und der Welt in der er lebt. Die Geschichte ist durchzogen von viel Gewalt, Homophobie und Alkoholismus aber auch von Zärtlichkeit, Liebe und Aufbruchsstimmung.
Was der Tag bringt
Der Roman erzählt von Felix, der für acht Tage im Monat seine Wohnung untervermietet, um in postpandemischen Zeiten finanziell über die Runden zu kommen. Die Lesenden begleiten ihn durch diese Tage der Obdachlosigkeit, durch seine Gefühlswelt und Identitätskrisen und sehen ihn im Laufe des Romans immer mehr entgleisen.
tomorrow & tomorrow & tomorrow
„tomorrow and tomorrow and tomorrow“, geschrieben von Gabrielle Zevin war eine große Überraschung für mich. Zuvor habe ich mich nie sonderlich mit Gaming auseinandergesetzt
Der Morgen
Von Marc Raabes Thrillern habe ich vor einigen Jahren bereits einige gelesen und nun hat mich seine Neuerscheinung „Der Morgen“ als Hörbuch durch die letzten Tage begleitet.
Zur See
“Zur See” von Dörte Hansen war genau das, was ich gerade gebraucht habe nach der Lektüre der letzten Wochen.
Wir begleiten die Bewohnenden einer Nordseeinsel durch ihr Jahr, bekommen ihre Eigenarten und Ängste, ihre Traditionen und Familienstrukturen mit.
Ein Mann seiner Klasse
Ein weiteres Buch, das ich mit dem @manulit.buch -Buchclub gelesen und besprochen habe war “ein Mann seiner Klasse”, eine Autobiografie von Christian Baron. Das Buch handelt von Barons Kindheit in den 90er Jahren in Kaiserslautern, von Armut und Klasse, von Alkoholismus, häuslicher Gewalt und Depression.
Die Wut, die bleibt
“Die Wut, die bleibt”, geschrieben von Mareike Fallwickl ist ein realitätsnaher Roman über die Last von Frauen, die in sexistischen, patriachalen Strukturen zurechtkommen müssen und die besonders in der Pandemie alleingelassen wurden mit der Fürsorge ihrer Kinder. Dieses Buch war wahnsinnig intensiv.
Alle_Zeit
“Alle_Zeit” von Teresa Bücker hat mich die letzten Tage als Hörbuch begleitet und wow- ich werde mir wohl eine physische Ausgabe zulegen müssen, um alles zu markieren und immer wieder nachschauen zu können.
Faserland
“Faserland” von Christian Kracht, ein kurzer Roman, der durch das Deutschland der 90er Jahre führt. Darin zeichnet Kracht eine Karikatur einer sich selbstgefälligen und gleichzeitig -bemitleidenden Gesellschaft, dem Habitus eines neureichen Erwachsenen auf der Suche nach- ja nach was eigentlich?
Liebewesen
Liebewesen“ von Caroline Schmitt ist ein unglaublich sprachgewaltiger, schmerzhaft realer, lustiger und tragischer Roman, der die Entwicklung einer Beziehung und die Liebe und Leere in dieser auf eine ergreifende Art schildert.
Bunny
„Bunny“ von Mona Awad war so ziemlich das bizzarste Buch, das ich je gelesen habe.
Bonjour Tristesse
Françoise Sagan veröffentlichte “Bonjour Tristesse” 1954– mit nur achtzehn Jahren. Die Autorin beschreibt das Dolce Vita einer wohlständigen Familie an der Côte d’Azur, die Geschichte handelt von Liebe und Intrigen und gar nicht mal so sehr von “Tristesse”, wie ich es erwartet habe.
Ein simpler Eingriff
“Ein simpler Eingriff”, geschrieben von Yael Inokai und nominiert für den deutschen Buchpreis 2022 erzählt die Geschichte dreier Frauen, die auf unterschiedliche Weise durch den Horror des historischen Umgangs mit der weiblichen Psyche verbunden sind.